Über mich
Ich wurde 1976 in Wien geboren, studierte Internationale Betriebswirtschaft und Psychologe in Wien. Ich lebe und arbeite in Wien. Hauptberuflich bin ich als Kommunikationstrainerin und Energetikerin tätig.
Von 2011 bis 2013 nahm ich am Lehrgang Literarisches Schreiben am Institut für Narrative Kunst Niederösterreich teil und seit 2013 am Literarischen Salon, einem Treffpunkt Schreibender, die eigenständig an ihren Werken arbeiten und sich gegenseitig austauschen.
Bisherige literarische Veröffentlichungen:
Schweigen in: Doris Fleischmann, Marlen Schachinger: Brüchige Welten (Anthologie, Edition Atelier, 2012); Die Birne in: Driesch #11 (2012)
Es gibt diese Kindheitsgeschichte von mir, dass ich auf dem Spielplatz auf ein knallrotes Feuerwehrauto kletterte – an den höchsten Punkt – und von dort aus die anderen Kinder beobachtete. Nicht, dass ich nicht mitspielte, das tat ich gerne. Doch das Highlight des Spielplatz-Besuchs war dieser Aussichtspunkt.
Von dort aus konnte ich alles überblicken. Die Kinder in der Sandkiste, die sich stritten, wer das Wasser holen durfte, wenn es nur einen Wassereimer gab. Die Kinder auf dem Klettergerüst, manche wagemutig, andere zaghaft. Die Mütter, die auf einer Bank saßen und Kommandos in die Menge warfen: „Eva, komm her!“ oder „Thomas, hör auf damit!“
Schon immer hat mich fasziniert, wie verschiedene Personen unterschiedlich mit Situationen umgehen. Dass wir zwar nachfragen können, aber nie ganz verstehen werden, wie jemand anders tickt – und vor allem warum.
Das Schreiben war für mich immer schon eine Möglichkeit, meine Gedanken zu sortieren. Etwa in einem Tagebuch. Oder bei Schulaufsätzen.
Doch vor mehr als zehn Jahren wuchs in mir der Wunsch, eine Geschichte niederzuschreiben, die sich in meinem Kopf breitgemacht hatte. Häuslich eingerichtet könnte man sagen. Die Figuren der Geschichte – eine Kräuterfrau und ein Hugenotte – nahmen immer konkretere Formen in meinem Kopf an. Fingen an, miteinander zu sprechen, einander kennenzulernen. Lieben zu lernen. Die beiden bekamen Namen – Catherine und Jean. Und Gesichter. Und ich schrieb die ersten Szenen. Ungeübt, laienhaft. Ohne jegliches Wissen darüber, wie man Geschichten schreibt, wie man die Figuren auf einem leeren Blatt Papier agieren lässt.
Zum Glück kann man das Handwerk des Schreibens bis zu einem gewissen Grad lernen und mit geduldiger Unterstützung grobe Fehler ausmerzen, bis man endlich an dem Punkt ist, wo man bereit ist, die Figuren das Licht der Welt erblicken zu lassen.
Und so kann ich sagen, dass es meine Protagonisten waren – allen voran Catherine und Jean, die mich an der Hand genommen und mich durch einen großen Prozess geführt haben: meine Geschichten nicht als albernes Hobby abzutun, sondern zu sagen: Ja, das ist es, was ich mache. Ich erschaffe Figuren und gemeinsam mit ihnen kreiere ich Geschichten. Wobei ich mir nie sicher bin, ob es nicht die Protagonisten selbst sind, die mir die Handlung zuflüstern, ihre Dialoge soufflieren und meine Finger die Worte dann in die Tastatur tippen.
Auf dem Foto sieht man meine treue Schreib-Begleiterin: meine Hündin Olina.